Allgemein | 10. August 2016
Silber war zu Salomons Zeiten in Jerusalem so gewöhnlich wie Steine, und das kostbare Zedernholz gab es in so großen Mengen wie das Holz der Maulbeerfeigenbäume im jüdischen Hügelland.
(1. Könige 10,27, HFA)
Was für ein unvorstellbarer Reichtum! Wer hätte nicht gern zur Zeit Salomons gelebt, als die Staatskassen so üppig gefüllt waren? Sicher unsere Politiker, denn zurzeit erleben wir in Europa ja eher das Gegenteil.
Zedernholz, dieses edle und dauerhafte Bauholz, war in Jerusalem im Überfluss vorhanden. Dabei wuchs es eigentlich kaum im Herrschaftsbereich Salomons; er musste es aus dem libanon einführen. Für seine Handelspartner, König Hiram von Tyrus, war es ein gutes Geschäft: Er bekam 20 Städte für seine Lieferungen von Zedern, Zypressen und Gold (1. Kön 9,11). Aber was bedeutete dieser verkauf für spätere Generationen?
Noch heute ist die Libanonzeder auf der Flagge Libanons abgebildet, aber in den Wäldern findet man sie eher selten. Von 500.000 Hektar Zedernwäldern sind heute nur noch etwa 2.000 Hektar erhalten geblieben. Schon Alexander der Große, der gut 600 Jahre nach Salomo lebte, hatte Probleme, genügend Zerden im Libanon zu finden, um seine Schiffe zu bausen.
Als Gott den menschen zum Herrscher über Pflanzen und Tiere machte, gab er ihm damit nicht die Erlaubnis zur rücksichtslosen Ausbeutung. Der Mensch erhielt vielmehr den Auftrag, den Garten Eden zu „bebauen und zu bewahren“ (1. Mo 2,15 NLB).
Auch heute stehen wir ständig vor der Entscheidung, ob wir die Erde rücksichtslos ausbeuten oder unseren Schöpfer ehren wollen, indem wir nachhaltig mit dem umgehen, was er uns anvertraut hat. dafür gibt es viele Möglichkeiten, zum Beispiel Stromanbieter, deren Energie durch Wasser, Wind und Sonne gewonnen wird, teilweise günstiger als Strom aus Kohle oder Atomkraft. Durch eine vegetarische oder fleischarme Ernährung wird relativ wenig Anbaufläche verbraucht und weniger Abfallstoffe und Treibhausgase (wie Methan) produziert. Angesichts steigender Energiepreise ist es auch sinnvoll, in bessere Wärmedämmung und effizientere Heizungen für die Häuser zu investieren.
das Beispiel der libanesischen Zedernwälder zeigt, wie wichtig es ist, nicht nur an uns, sondern auch an die Umwelt und an künftige Generationen zu denken!
Martin Oeters, aus Andachtsbuch 2013, Saatkorn GmbH, Abt. Advent-Verlag